Die Frage nach dem Potenzial der Torgauer Schlosskapelle zur Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe wird derzeit über das Welterbezentrum geprüft. Hochkarätige Expertinnen und Experten bejahten die Frage im Rahmen der internationalen Tagung »Talking about the Torgau Castle Chapel« im Januar dieses Jahres. Das Ergebnis dieser Tagung liegt nun in Buchform vor. 303 Seiten umfasst der von Landratsamt Nordsachsen (Lydia Klöppel) und Sächsischem Landesamt für Denkmalpflege (Dr. Eva Battis-Schinker) im Verlag Sandstein Kultur herausgegebene Band. Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde er am Vorabend des Reformationstags in der Torgauer Schlosskapelle - dem ersten und einzigen Kirchenneubau, der von Martin Luther selbst eingeweiht wurde.
Die Präsentation ermöglicht zugleich Einblicke in die dynamische Entwicklung der Welterbe-Bewerbung. So hat der renommierte Historiker Thomas Lang über seinen Beitrag im Tagungsband hinaus neue Erkenntnisse zur unmittelbaren Beteiligung Luthers am Bau der Schlosskapelle gewonnen und berichtet darüber erstmals vor Publikum.
Außerdem legten Restauratorinnen in den zurückliegenden Wochen bislang unbekannte Wandmalereien aus der Wittenberger Cranach-Werkstatt frei, die ebenfalls exklusiv gezeigt wurden. Umrahmt wurde die Veranstaltung von Kantorin Christiane Bräutigam mit Musik aus der Reformationszeit.
