Hoffnung für die vom Einsturz gefährdete Kirche Selben
Die Hoffnung, dass die aktuell für den Besucherverkehr gesperrte Kirche Selben doch noch zu retten ist, wachsen. Der Bergbausanierer LMBV sieht zwar keine Alleinschuld im Tagebau, stellt aber Maßnahmen in Aussicht. Wann könnte mit der Kirchenrettung begonnen werden?
Selben. Wie geht es weiter mit der Kirche im Delitzscher Ortsteil Selben? Ausgerechnet kurz vor Weihnachten musste das Gotteshaus gesperrt werden. Nun bleibt die Hoffnung, dass der Bergbausanierer LMBV die Kirche wieder herrichten wird.
Bergbaufolgen an der Kirche
Die Kirche ist nach Ansicht der Selbener durch Bergbaufolgeschäden stark beschädigt worden. Durch Senkungserscheinungen wurde das Gebäude stark beschädigt. Es gibt Risse im Mauerwerk und die Emporen dürfen schon länger nicht mehr genutzt werden. „Das Gefüge des Gebäudes ist insgesamt akut beeinträchtig. Der Zustand hat sich in den vergangenen Monaten nochmals verschlechtert“, berichtet damals Pfarrer Daniel Senf zum Hintergrund der Sperrung aus Sicherheitsgründen. Gerade in den vergangenen Monaten habe sich der Zustand nochmals deutlich verschlechtert. Es war nicht mehr zu vertreten, dass sich Menschen in der Kirche aufhalten – allein schon durch den buckelig gewordenen Boden gibt es viele Stolperfallen. Die Hoffnung in Selben ist groß, dass mit Hilfe der LMBV diese Probleme gelöst werden.
Hoffnung für Selben
Unberechtigt ist die Hoffnung nicht, ergibt die Nachfrage beim Unternehmen. Zu groß allerdings sollte die Hoffnung auch nicht ausfallen – das Unternehmen wird nicht alles richten. Die LMBV hat wir an so vielen Orten auch die Auswirkungen des bergbaulichen Grundwasseranstieges an der Kirche Selben untersucht. Ergebnis sei, dass Auswirkungen zum bergbaubedingten Grundwasseranstieg gegeben sind, „jedoch auch Mängel in der Gründung zu dem heutigen Schadensbild geführt haben“, wie die LMBV auf Anfrage dieser Zeitung mitteilt. Die Kirche ist im Feldsteinbau errichtet. Die Feldsteine des flachgegründeten Fundaments sind in ein Kalk-Sandstein-Gemisch eingebettet. „Es wurde im Rahmen einer Vorplanung ein Handlungsbedarf zur Gebäudegründung ermittelt, welcher sich im Grundwasserschwankungsbereich befindet. Die Reparatur der Gebäudesubstanz ist nicht Bestandteil dieser Maßnahme“, heißt es weiter. Im i. Quartal 2020 werde der aufgezeigte Handlungsbedarf den Financiers vorgestellt und die weitere Bearbeitung abgestimmt. Die Gründungsstabilisierung könne dann vorbehaltlich der erforderlichen Gremienzustimmungen in 2021/22 umgesetzt werden.
Förderkreis sehr engagiert
Es sind gute Nachrichten für die Selbener. Ein Förderkreis engagiert sich seit Jahren sehr rührig für die Erhaltung und Sanierung der Kirche. Der Förderkreis schildert auf seiner Homepage, dass schon zu DDR-Zeiten mit dem Absinken des Grundwassers die Probleme begannen. Offensichtlich haben die Selbener rechtzeitig eingegriffen: „Bis zum Jahr 2006 drohte die Kirche zu verfallen, dass es keine Rettung mehrgeben würde. Seit diesem Zeitpunkt bemüht sich eine Vielzahl von Einwohnern den Verfall zu stoppen und die Kirche wieder neu zu beleben.“ Dank Förderkreis ist der öffentliche Druck deutlich erhöht. Für sein Engagement für die Kirche ist der Förderkreis mit der Auszeichnung „Goldener Kirchturm 2019“ geehrt worden.
Quelle: LVZ | 28.01.20 | Christine Jacob, Foto: Wolfgang Sens
Kirche Selben in Gefahr
Ausgerechnet zu Weihnachten wird die Kirche im Delitzscher Ortsteil Selben zu einer immer größeren Gefahr für ihre Gäste. Der Zustand des Gotteshauses wird immer kritischer, es gibt nicht nur ein paar Risse im Mauerwerk. Wie soll es nun weitergehen?
Selben. Ein Hauch von Bethlehem in Selben: Weil die Kirche im Delitzscher Ortsteil jetzt gesperrt worden ist und nicht als Herberge zur Verfügung steht, ist das traditionelle Krippenspiel zum Heiligabend am 24. Dezember in die Scheune der Familie Marx verlegt worden. Es soll um 16 Uhr beginnen.
Selbener sorgen sich Seit mehreren Jahren beschäftigt der zunehmende Verfall des Gotteshauses die Bürger in dem Delitzscher Ortsteil und die Kirchgemeinde, ein Förderkreis hat in der Vergangenheit viel getan, engagiert sich seit 13 Jahren. Baulich jedoch ist der Zustand nun inzwischen so schlecht geworden, dass die Kirche aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden sollte. Die Kirche ist durch Senkungserscheinungen beschädigt. Es gibt Risse im Mauerwerk und die Emporen dürfen schon länger nicht mehr genutzt werden. „Das Gefüge des Gebäudes ist insgesamt akut beeinträchtigt. Der Zustand hat sich in den vergangenen Monaten nochmals verschlechtert“, berichtet Pfarrer Daniel Senf.
LMBV könnte helfen Die Kirche ist nach Ansicht der Selbener durch Bergbaufolgeschäden so stark beschädigt worden. Mit Hilfe des Tagebausanierers LMBV sollen diese Probleme gelöst werden. Das Unternehmen ist seit gut einem Jahr mit Planungen für die Sicherung betraut. Ganz weihnachtlich gibt es also Hoffnung.
Quelle: LVZ | 22.12.2019 | Christine Jacob, Foto: Alexander Prautzsch
Goldener Kirchturm 2018 geht nach Nordsachsen
Förderkreis Kirche Selben mit Preis geehrt
Selben/Stendal. Für sein Engagement um den Erhalt der Feldsteinkirche in Selben bei Delitzsch hat der dortige Förderkreis den „Goldenen Kirchturm 2018“ erhalten. Der mit 4500 Euro dotierte kirchliche Ehrenamtspreis wurde nun in Stendal überreicht, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mitteilt. Anlass war das Jahrestreffen der Kirchenbauvereine im Domstift der Altmark-Stadt Stendal. Sie setzen sich ehrenamtlich für den Erhalt von Gotteshäusern ein. Auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, das Teile Sachsens und Brandenburg sowie Thüringen und Sachsen-Anhalt umfasst, gibt es den Angaben zufolge 3996 Gotteshäuser.
Der Förderkreis kümmert sich seit 2006 um den Erhalt der kleinen spätmittelalterlichen Kirche in Selben, die stark verfallen war. So haben die Mitglieder unter anderem Spenden gesammelt und den Glockenturm saniert.
Anfang des Jahres wurde die Selbener von der EKM angeschrieben, sich eventuell an dem Wettbewerb zu beteiligen, berichtet Peter Lützkendorf vom Förderkreis. Zusammen mit dem Ortschaftsrat, der Feuerwehr Selben/Zschepen und Pfarrer Daniel Senf sei daraufhin eine aussagekräftige Bewerbung zusammengestellt worden. Unterstütz wurde die Bewerbung auch vom Delitzscher Oberbürgermeister Manfred Wilde.
Der Stadtchef habe auch selbst schon einmal in Selben eine Vorlesung zur Geschichte der Kirche abgehalten, so Lützkendorf weiter. „Aufgrund des offenen Charakters der Kirche finden die regelmäßigen Veranstaltungen einen guten Zuspruch nicht nur im Ort selbst, sondern laden auch ortsfremde Gäste ein. Für den Ort bildet die Kirche damit zugleich auch einen kulturellen Mittelpunkt und ist damit auch eine offene Kirche für jeden. Sie ist zentraler Punkt des Dorfes und verbindet somit auch die Alteingesessenen mit den Neu-Selbenern.“ Der nun vergebene Preis sei eine Bestätigung für die Mitglieder des Förderkreises und die Selbener Einwohner für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit. Und er sei daher auch ein möglicher Initialzünder für die endgültige Rettung der Dorfkirche. „Schließlich feiert Selben 2022 seinen 800. Geburtstag und da soll die Dorfkirche der Mittelpunkt der Feierlichkeiten sein.“
Quelle: LVZ | 06.06.2019
Förderkreis bring die Zeit nach Selben zurück
Mit der Kirchturmuhr, die es auch dank einer anonymen Spende wieder gibt, ist nur ein Ziel von vielen geschafft
Selben. „Hier sind Deine Freunde Tag ein und Tag aus, hier lebst du, hier bist du zu Haus“, singt Julia Lehne mit ihrer Band 3 saitix und sorgt damit in der kleiner Selbener Kirche am Samstagnachmittag für Gänsehaut-Feeling. Mit den Liedzeilen finden die Musiker die perfekte Überleitung zum Zusammenhalt des Förderkreises.
Denn den Mitgliedern ist es gelungen, die Zeit nach Selben zurückzubringen. Auf dem Kirchturm wird nun sekundengenau angezeigt, was die Stunde geschlagen hat. Der Förderkreis, der sich dem Erhalt der kleinen Dorfkirche verschrieben hat, kann somit erneut auf ein erreichtes Ziel stolz sein. „Die Uhr wird von 8 bis 21 Uhr die vollen Stunden hörbar machen“, erklärt Ortsvorsteher Roland Kirsten nach dem Gottesdienst und wartet gemeinsam mit den Anwesenden auf den 18-Uhr-Schlag. Sechsmal schlägt der kleine Hammer hoch oben im Turm an die Glocke und lässt sie erklingen.
Die Versammelten in der Kirche spenden nach dem letzten Klang Applaus. Die gesammelte Kollekte nach der Andacht wird ebenfalls in den Erhalt des Gotteshauses fließen. Der eigens für den Erhalt der Kirche gegründete Förderkreis hat für das gemütliche Beisammensein im Anschluss schon alles vorbereitet. Denn jede noch so kleine Veranstaltung soll weiter Ziele in erreichbare Nähe bringen.
Seit dem Jahr 2006 ist schon einiges in Gang gekommen, machen die Mitglieder vor Ort deutlich. „Die Kirche gehört ins Dorf. Wir wollen, dass das Bauwerk wieder saniert, der alte Ortskern wieder belebt wird und die Leute im Dorf eine Begegnungsstätte finden, in der sie zusammenkommen können“, erklärt Patrick Fölsch und Kathleen Schmidt fügt hinzu: „Meine Tochter ist hier 2009 konfirmiert wurden und ich würde mir wünschen, dass sie nun auch in derselben Kirche heiratet.“
Die Trockenlegung des Schiffes, die Dacheindeckung, eine neue Wetterfahne und die Glockenrestauration sind Ergebnisse, die bisher auf der Liste des Erreichten verzeichnet werden können. Mit dem Einbau der Uhr ist ein weiterer Wunsch in Erfüllung gegangen. Hier konnte sich der Förderkreis über eine anonyme Spende freuen, die den Zeitmesser möglich machte. Zukünftig ist trotz allem noch eine große Zahl an Zielen offen. Stück für Stück soll nun Bauwerk tragfähig, der Fußboden stabilisiert und das Gestühl erhalten werden. Mit Fördermitteln, Eigenleistungen und vor allem einer großen Portion Enthusiasmus und Zusammenhalt werden die Unterstützer des Förderkreises diesen Zielen nun näher rücke.
Quelle: LVZ | 24.09.2018 | Text und Bild von Anke Herold
In der Selbener Kirche tickt es wieder
Für so manchen Selbener gehört der Glockenschlag vorm Kirchturm zu den Kindheitserinnerungen. Es war das Signal, das anzeigte: Es ist Zeit, vom Spielen nach Hause zu kommen. Doch in den 70er-Jahren ging die Uhr kaputt. Und konnte seitdem nicht repariert werden. Doch seit einigen Tagen tickt es wieder im Selbener Kirchlein. Und das wird am Sonnabend, dem 22. September, gefeiert.
„Für eine Reparatur wurden zu DDR-Zeiten keine Mittel zur Verfügung gestellt. Die Dorfkirche ist seitdem das Sorgenkind der Gemeinde und führte einen Dornröschenschlaf. Mit ihren mehr als 500 Jahren ist sie nicht nur Mittelpunkt des Dorfes, sondern gehört auch zu den ältesten Kirchen in Nordsachsen. Im Jahr 1222 wurde Selben urkundlich erstmalig erwähnt“, berichtet Peter Lützkendorf, der auch für die Öffentlichkeitsarbeit des Förderkreises betreibt. Dieser versucht seit 2006, das Gebäude vor dem Verfall zu retten. Das hat zwar ein neues Dach. Aber im Inneren wellt sich der Fußboden, der stabilisierende Ringanker ist marode, die Wände müssen saniert werden. Die Kosten für eine Sanierung sind hoch, erreichen sechsstellige Beträge.
„Wir hoffen schon, dass das Wunder passiert, die Kirche zu retten. Wir hoffen auf den baldigen Durchbruch“, schätzt Lützkendorf. Nicht allein ihn freut es, dass nun mit der neuen Uhr erst einmal ein Zeichen gesetzt werden kann. „Das ist für alle notwendig. Viele Selbener und Freiwillige unterstützen das Engagement, die mehr als 500 Jahre alte Kirche zu erhalten. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Glocke wurde schon einmal repariert. Leider sind die Erfolge nur in kleinen Schritten messbar.“
Mit der Feier dam 22. September will sich der Förderkreis zum einen offiziell bei dem Spender und bei allen Helfern und Unterstützern mit einem kleinen Gottesdienst bedanken und zum anderen weiter für das Anliegen werben. Der Gottesdienst beginnt um 17 Uhr mit einer Andacht. Die Glocke soll dann erstmals vom Glockenschlag der neuen Uhr angeschlagen werden. Im Anschluss gibt die Band „3saitix“ ein kleines Konzert in der Kirche. Danach sind alle zum Beisammensein eingeladen.
Quelle: LVZ | 17.09.2018 | Heike Liesaus
Selbener Förderkreis engagiert sich für die Erhaltung der Dorfkirche
Den Förderkreis Kirche Selben gibt es schon länger, in den vergangenen zwei Jahren hat er seine Aktivitäten verstärkt, organisiert Veranstaltungen, Konzert und anderes in der Kirche des Delitzscher Ortsteils, denn er ist angetreten, um die Kirche zu erhalten. Dazu benötigt es viel Geld und eine entsprechende Nutzung des Gebäudes.
Selben. In Spröda und Kletzen haben engagierte Bürger einen Förderverein gegründet, um die dortigen Kirchen zu erhalten. An beiden Gotteshäusern hat sich seitdem viel bewegt. Auch im Delitzscher Ortsteil Selben machen sich Menschen Sorgen, um die dortige Kirche. Das Gebäude ist in seinem Bestand gefährdet. Im Inneren gibt es unter anderem Senkungserscheinungen. An mehreren Stellen, vor allem im Altarraum, hat sich der Fußboden gewölbt. Es gibt zudem Risse im Mauerwerk. Zwar hat sich in Selben noch niemand gefunden, der sich an die Spitze eines Fördervereins stellen würde, aber seit Längerem gibt es einen Förderkreis. Der hat schon Anfang der 2000er-Jahre Geld für die Erhaltung des Gebäudes gesammelt und erste Sanierungsarbeiten begleitet, schließlich zählt die Selbener Kirche mit ihren rund 600 Jahren zu den ältesten in Nordsachsen. Gottehaus wird Konzertsaal Vor zwei Jahren hat eine Gruppe um Kathleen Schmidt, Patrick und Robert Fölsch, Erhard und Roland Kirsten, Dietmar Mieth, Helmut und Margot Schweitzer sowie Kirchenratsmitglied Ralf Schmidt und Pfarrer Daniel Senf die Arbeit des Förderkreises intensiviert und weitere Mitstreiter um sich gescharrt, um etwas für die Kirche zu tun. „Wir müssen sie mit Leben erfüllen. Nur so haben wir eine Chance, Gelder für ihre Sanierung zu erhalten“, nennt Patrick Fölsch ein Ziel des Förderkreises. Drei bis vier Veranstaltungen wie das Osterfeuer, das Advents- und andere Konzerte oder den Vortrag des Delitzscher Oberbürgermeisters zur Orts- und Kirchengeschichte in diesem Sommer organisiert der Förderkreis. Dabei werden alle Veranstaltungen kulinarisch umrahmt, wobei der Erlös aus dem Verkauf der Kirche zugutekommt. Stromversorgung sichergestellt Aber auch handwerklich haben Förderkreismitglieder bereits Hand angelegt. So ist 2015 vor der Kirche ein Schaukasten aufgestellt und die Fläche um ihn herum gepflastert worden. 2016 wurde ein Erdkabel bis zur Kirche verlegt und das Außengelände verschönert. Ebenfalls im Vorjahr haben Förderkreismitglieder innen und außen an der Kirche Gipsplomben angebracht, um festzustellen, ob das Mauerwerk noch arbeitet. In diesem Jahr folgte die Elektroinstallation, sodass das Gotteshaus zur Christvesper am 24. Dezember um 16 Uhr ordentlich beleuchtet ist. Auch ein großes Plakat ist in Auftrag gegeben worden, auf dem für die Erhaltung der Kirche geworben wird. Im Frühjahr soll es außen am Gotteshaus angebracht werden. Und seit diesem Jahr informiert der Förderkreis auch regelmäßig auf der Internetseite www.kirche-selben.de über seine Aktivitäten. Innig hoffen die Förderkreismitglieder, dass die Gespräche mit der LMBV zu den Schäden am Gotteshaus zu einer positiven Klärung führen. Quelle: LVZ | 21.12.17 | Thomas Steingen
Unser Kirche Selben – ein Geschichtsabriss
Wir schreiben das Jahr 1289. Selben wird erstmalig im Lehenbuch des Marktgrafen von Meißen urkundlich erwähnt. In diesem wird unser Ort, wie auch die Umgebung von Delitzsch, als sehr morastig und sumpfig beschrieben.
Die Selbener Kirche, eine spätgotische Saalkirche ist um 1500 erstmalig genannt, wobei deren Baujahr bisher nicht eindeutig feststeht. Diese Kirche weist eine Besonderheit auf, die nicht so häufig unter den Dorfkirchen zu finden ist. Sie ist als Feldsteinbau errichtet. Die Feldsteine des flachgegründeten Fundaments sind in ein Kalk-Sandstein-Gemisch eingebettet – eine Bauweise die heute unvorstellbar ist. Diese Bauweise hat aber über 500 Jahre in dem morastigem und sumpfigem Gelände standgehalten – und warum? Weil sich der Untergrund in Ruhe und im Gleichgewicht befand, und zwar so lange, bis der Mensch in die Geologie eingriff.
Der mit Backsteinen versetzte alte Feldsteinbau ähnelt in seiner Gliederung in Saal und Chor vielen anderen Dorfkirchen, aber statt einer Turmanlage erhebt sich am Westgiebel des Schiffs ein quadratischer, tief in die Dachkonstruktion eingelassener Turmaufsatz mit schlanker hoher Spitze. Dieser hölzerne Dach- bzw. Giebelreiter, vermutlich erst in einer späteren Bauperiode aufgesetzt, war etwa um 1966 mit einer „deutschen Schieferdeckung“ (das heißt Platten mit schräg stehenden Reihen) eingedeckt worden. In seiner Funktion als Glockenstuhl war er ursprünglich mit zwei unterschiedlich großen Bronzeglocken ausgestattet, von denen nur die größere erhalten ist.
Noch bis Anfang des Jahres 2006 hinterließ die Kirche mit den vernagelten Fenstern einen fast vergessenen Eindruck, aber im Herbst desselben Jahres setzten erste Rekonstruktionsmaßnahmen ein.
Das Gebälk des Glockenstuhls wurde erneuert und danach (2007) das Dach neu eingedeckt. Besonders von der Nordseite her, wo sich die Dachhaut weit über die innen tonnengewölbte Sakristei herunterzieht, wird der besondere bauliche Reiz der alten Dorfkirche sichtbar.
Im Chor steht ein barocker Kanzelaltar, dessen hölzerne Aufbauten mit seitlichen Abendmahlsdurchgängen direkt an den blockhaften, massiven Altartisch anschließen. Der Kanzelhinterbau wird oben von einem durchbrochenen geschweiften und ornamental verzierten Giebelaufsatz gekrönt. Der Kanzelkorb mit gedrehtem Säulchen am Fuß enthält in den eingelassenen Bogenfeldern Ölmalereien mit teilweise noch gut ablesbaren biblischen Figuren und Szenen.
Von besonderer Bedeutung ist die etwas erhöht in die nördliche Chorwand eingelassene spätgotische Sakramentsnische, die auf die Entstehungszeit der Kirche zurückführt. Die spitzbogische Tür mit den eisernen Bändern und dem historischen Schloss ist noch verschließbar und wird von einer rechteckigen Maßwerkrahmung umgeben.
(Quelle: Auszüge aus dem Buch „Die Glocken von Werbelin und Buschenau“)
In Selben konstruierte sich ein Förderkreis, der sich mit Eigenleistungen und Spenden für die weitere Instandsetzung der Kirche einsetzt.
Spenden/Mitgliedschaft
Werden Sie Mitglied im Förderkreis und unterstützen Sie die Restauration der Selbener Kirche.
Überweisen Sie hierfür lediglich den Jahresbetrag von EUR 30,- auf folgendes Konto:
Kirchengemeinde Selben
Konto: 155 158 6029
BLZ: 350 601 90 (KD-Bank)
Verwendung: Förderkreis Kirche Selben
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