Aktuelle Termine
Samstag, 5. April 2025 → 10.00 - 12.00 Uhr → Frühjahrsputz, Treffpunkt Kirche
Samstag, 12. April 2025 → Mitgestaltung Naturkids auf dem Gelände der Kirche - Träger ASB -
Donnerstag, 1. Mai 2025 → Fest des Rades 2025; Beginn 14 Uhr
Freitag, 28. November 2025 → Weihnachtsmarkt Förderverein Schule
Vereinsvorstand
Vorsitzender: Krost, Christoph, Torgau OT Mehderitzsch →
Vorstand: Lahn, Michael, Markkleeberg OT Audenhain →
Vorstand: Seifert, Rudolf Frank, Torgau OT Weßnig →
Spendenkonto
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Verwendungszweck: Spende 1. Deutsche Radfahrerkirche
Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung unserer Arbeit und den weiteren Erhalt der Kirche!
Unsere Besucher
Ein Blick in unser Gästebuch...
Rückblick: 21. Fest des Rades
Am Sonntag, 16. Juni 2024, fand das 21. Fest des Rades statt, dass um 11 Uhr mit dem Gottesdienst eröffnet wurde. Im Anschluss daran konnte man folgendes auf dem Kirchgelände erleben:
• Irish Folk Musik mit Andreas und Sascha
• die Mehderitzscher Klöppelgruppe
• Wilfried Rößler lässt die Tauben fliegen – der Erlös kommt krebskranken Kindern zugute!
• Kirchenchor Belgern
• Lorenez-Kircher Musikanten
• die Bilder-Maler Belgern
• Verkehrswacht Torgau
Wie alles begann…
Am 27. Juli 2003 begann für die Dorfkirche in Weßnig (Pfarrbereich Belgern, Kirchenkreis Torgau-Delitzsch) eine neue Zeitrechnung: die „1. Deutsche Radfahrerkirche“ nahm ihren Dienst auf. Das Gotteshaus stand kurz vor dem Verfall. Doch der damalige Pfarrer des Kirchspiels Belgern Tobias Krüger hatte mit engagierten Gemeindemitgliedern die rettende Idee: Aufbau einer Radfahrerkirche, da sie direkt am Elberadweg liegt und der sich entwickelnde Radtourismus die radelnden Naturfreunde täglich vorbeiführt. Da es bisher in Deutschland noch keine Radfahrerkirche gab, wurde aus der Idee die „1. Deutsche Radfahrerkirche“.
Das Projekt begründete Pfarrer Tobias Krüger damals so: „Chancen der Langsamkeit“ – oder noch anders: „besser langsam – langsam besser“ lautet das Motto für unser Projekt. Wir wollen Menschen, die mit dem Rad unterwegs sind, in dieses Haus, diese Kirche einladen. Gott hat andere Zeitmaße als wir. Und das hat Jesus gewusst und respektiert – ja er hat es verkündet. Sie kennen den Satz: „Die Letzten werden die Ersten und die Ersten werden die Letzten sein“. Das ist eine merkwürdige Wahrheit, ziemlich rätselhaft und doch sehr einprägsam. „Vorne“ ist demnach nicht vorne, sondern hinten und „hinten“ ist nicht hinten, sondern vorne. Auf jeden Fall sagt diese Wahrheit etwas über Gott und über die Zeit. Wir wissen ja alle, dass das mit dem Zeitvergehen nicht so einfach ist. Manchmal vergeht die Zeit ganz schnell. Und ein anderes Mal will sie nicht vergehen. Die Zeit, die unsereiner empfindet, lässt sich überhaupt nicht einfangen mit dem Chronometer. Denn Gottes Zeit ist ganz anders. Wir wünschen Ihnen, dass Sie Ihre Zeit immer neu entdecken, Ihre Zeit finden. Und so auch etwas davon erfahren können, das Langsamkeit oder Zeit haben jede Menge Chancen in sich birgt.
Geschichte der Kirche in Weßnig
(dokumentiert von Wolfgang Lehmann anno 2023)
Nach der deutschen Eroberung und Besitznahme unserer Gegend, galt das eroberte Slawenland als Königsland. Nur über die Ansiedlung deutscher Siedler und die Bekehrung der verbliebenen Bevölkerung zum Christentum konnte der Frieden erreicht werden. Dazu mussten kirchliche Stützpunkte geschaffen werden. Abseits einer Befestigung hat man hier an der Elbe im slawischen Siedlungsgebiet eine Missionsstation gegründet. Anfangs ohne festen Sprengel.
Die Pfarrkirche – parochia – in Weßnig gilt in der Kirchengeschichte als die älteste in dieser Gegend. Sie war den Kirchen von Torgau und Belgern vorangestellt. Aber die zunehmende Bedeutung der Stadt Torgau, die weltlich zur wettinischen Residenz und kirchlich Sitz eines Landesdekanats wurde, ließ Weßnig zur Bedeutungslosigkeit herabsinken.
22.07.1243
Am 22.07.1243 wird die Kirche von Weßnig erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde schenkt Heinrich der Erlauchte dem Frauenkloster Torgau, später Nimbschen, die Parochie Weßnig.
1251
Markgraf Heinrich der Erlauchte bestätigt 1251 die Schenkung nochmals.
1255
Conrad, Bischof von Meißen unterzeichnet 1255 das Patronatsrecht.
1529
Das Kloster hat das Patronatsrecht ca. 300 Jahre ausgeübt. Die Visitationsordnung bestätigt 1529 dem Kloster das Lehen.
1555
Infolge der Reformation hat der Kurfürst 1555 das Patronat wieder an sich genommen. „Collator der Kurfürst“
1577
Die Lokalvisitation von 1577 bestätigt das kurfürstliche Lehen.
1602
Seit 1602 war an der Kirche ein Uhrwerk angebracht.
28.10.1614
Am 28.10.1614 überlässt der Kurfürst Johann Georg von Sachsen sein zustehendes Pfarrlehen, dem Käufer des Rittergutes Wesenick, Sigmund von Berbisdorf. Seitdem hatte der jeweilige Rittergutsbesitzer das Patronat über die kirchliche Institution.
1637
Der 30jährigen Krieg. (1618-1648): Für unsere Gegend war das Jahr 1637 das schlimmste. Die entsittenten Scharen des schwedischen Kriegsgenerals Banner plünderten von Torgau aus, das ganze Umland. Der Wohlstand wurde vernichtet, die Häuser verbrannt, und die Menschen getötet. Auch die Kirche blieb nicht verschont. Die alte Glocke wurde wahrscheinlich Kriegsbeute. „Keine lebendige Seele übrig in Weßnig und Umgegend!“
1640
Um Leute anzulocken ließ der Patron der Kirche von Weßnig; Hans von der Pforte eine Glocke gießen. Sie trägt die Inschrift: „Segne, o Gott, mit milder Hand, was in der Asche liegt und ist verbrannt; anno 1640“. Den oberen Rand ziert die Widmung: „Der hochedle, gestrenge, feste und mannhafte Hans von der Pforte auf Weßnig und Puschwitz hat diese Glocke zu Gottes Ehren der Kirche zu Weßnig in Belgern gießen lassen von Georg Schreiber und Joachim Janke.“
1679
Christoph Ehrenfried von Taubenheim, Besitzer des Rittergutes Bennewitz, stiftet 1679 das jetzt noch gebrauchte Taufbecken.
1696/97
1696/97 wurde die Kirche um einen Anbau hinter dem Glockenturm erweitert. Durch den Erweiterungsbau befand sich der Turm nun in der Mitte der Kirche.
17.06.1701
Der Grabstein vom Ehrenbegräbnis der 2. Ehefrau Christiane Magdalene geb. von Mergenthal aus Deutschenbohra, von Hans Siegmund von der Pforte dem jüngeren, befindet sich guterhalten im Rückraum unserer Kirche.
1702
1702 bekam die Kirche noch eine kleinere Taufglocke mit 50 Pfund Gewicht. Sie trägt die Inschrift: „Michael Weinhold in Dresden goß mich, anno 1702“. Am 06.01.1702 bekam die Glocke einen Riss und musste im April 1702 umgegossen werden. Die neue Glocke hatte dann ca. 2 Zentner Gewicht und trug die Inschriften: „et prope et procul“ (nah und fern!) und auf der Ostseite stand: „Gott gebe, daß jedermann, der diese Glock` wird hören, von Herzen eifrig sei, dem Gottesdienst zu Ehren.“ Georg Christoph Rehm Pastor; Christian Köhler Custos.
Abigail Marie von Wedel geb. von Borcke, 3. Ehefrau des Hans Sigmund von der Pforte dem jüngeren. Ihre Stiftung ist das Kruzifix auf dem Altar hiesiger Kirche, dass sie gewidmet hat „zu Ehren des Heilandes, der all ihr Kreuz versüßt“.
27.04.1704
Der Patron der Kirche Hans Siegmund von der Pforte schenkt der Weßniger Kirche eine Gesamtausgabe von Luthers Werken. Sie umfasst acht starke Bände, die in gepresste, mit biblischen Figuren ausgestattete Schweinehaut und hölzerne Deckel mit Schlössern eingebunden sind. Außen trägt sie als Aufschrift den Namen „Hans von Selwitz“ und die
Jahreszahl 1561. Innen ist sie mit den kolorierten Wappen des „von der Pforta“ und des „von Selwitz“ geziert.
1790
Ende der 1790er Jahre war die Kirche in einem schlechten Zustand und dem Einsturz nahe.
22.06.1799
Am 22.06.1799 berichtete Pastor Riedel vor der Kircheninspektion vom katastrophalen Zustand der Kirche. Es sollten Maßnahmen ergriffen werden um den Einsturz der Decke und des baufälligen Turmes zu verhindern. Zumal, am 16. Juni vor dem Gottesdienst, der an der maroden Kirchendecke aufgehängte Taufengel, herabgefallen und zerbrochen war. Ferner getraute man sich nicht mehr die Glocken zu läuten, aus Angst sie könnten
herabstürzen.
29.07.1799
Am 29.07.1799 wurde beschlossen, sofort ein Glockenhäuschen zu bauen, um Glocken und Seiger (Turmuhr) dahinein zu bringen.
14.04.1803
Nach der Abnahme des Turmknopfes konnte das alte Gebäude abgetragen werden. Die Grundsteinlegung für die neue Kirche war am 14.04.1803 vormittags 10.00 Uhr.
1803/04
1803 wurde mit dem Neubau einer massiven Kirche auf dem alten Platz begonnen, und 1804 beendet. Die Einweihung war am 02.12.1804. Das Kirchengebäude war nun in der Form eines Rechtecks angelegt. Für den Altarraum Richtung Osten wurden die Ecken abgerundet. An der Westseite lehnt sich ein 36 Meter hoher Turm an.
1819
1819 erhält die Kirche eine Orgel vom Orgelbauer Flemming aus Torgau.
1827
1827 wird das Dach der Kirche nach einem Sturmschaden vom 14. 03. ausgebessert.
1828
1828 wird auch der Turm und der Kirchturmknopf durch Dachdeckermeister Krohmann repariert.
1848
1848 wird ein neues Pfarrhaus gebaut.
1857
1857 wird berichtet, dass die Orgel total defekt sei.
10.08.1879
Am 10.08.1879 wird eine neue Orgel eingeweiht. Die Orgel war ein Werk des Orgelbaumeisters Conrad Geißler in Eilenburg. Sie bestand aus 2 Manualen und 16 Registern und kostete inklusive Transportkosten 3947 Mark.
1902
Große Verdienste um den Erhalt der Kirche erwarb sich Louis Schlenker, der 1902 das Rittergut kaufte und somit das Patronat besaß. Er stiftete die Bleiglasfenster der Kirche. (Alpha und Omega)
1904
Der Weßniger Pfarrer Gustav Paul Schräpler, hat anlässlich des 100jährigen Geburtstages der Kirche ein Buch, über die „Geschichte der Parochie Weßnig“ geschaffen, welches heute noch eindrucksvoll die lokale Geschichte darstellt, und den Geschichtsforschern wertvolle Grundlage ist.
24.06.1017
Auf Anforderung der Behörde wurde unsere Taufglocke für Kriegszwecke beschlagnahmt. Am 24.06.1917 wurde sie vom Kirchturm heruntergeholt, und nach Torgau gebracht. Die Gemeinde erhielt 562,50 RM.
17.12.1922
Auf Beschluss der kirchlichen Körperschaften vom 17.12.1922 wurde für die beschlagnahmte Taufglocke eine Ersatzglocke genommen. Pastor Heidemüller und Lehrer Julius Janz, der zu dieser Zeit auch den Posten als Kantor und Küster innehatte, holten aus dem Torgauer Stahlwerk eine gebrauchte 186 kg schwere Bronzeglocke. Sie kostete 400.000 Papiermark.
11.02.1923
Die Einweihung fand am 11.02.1923 statt. 180 Kirchenbesucher waren gekommen. Über den Verbleib der Glocke ist nichts bekannt.
1945
Der letzte ortsansässige Pfarrer in Weßnig hieß Otto Kunze. Sein Wirken war von großer Menschlichkeit geprägt. In den Jahren 1945/46 übernahm er sogar das Amt des Bürgermeisters.
1967
1967 verstarb Pfarrer Kunze nach schwerer Krankheit. In den nachfolgenden Jahren wurde die Weßniger Kirche vernachlässigt.
1970
In den 1970iger Jahren kommt das vermeintliche Ende und die Kirche wird aufgegeben. Eine Nutzung als Turnhalle für die Schule war im Gespräch. Für Kinder und Heranwachsende war die Kirche: Erlebnisspielplatz, Ort der Schatzsuche und Teststelle für Zerstörung. Auf der Suche nach Geheimgängen wurden die Fußbodenplatten herausgehoben und Löcher gegraben. Die Orgel war auch ein beliebtes Spielobjekt. Ein Bleiglasfenster konnte nicht mehr gerettet werden.
24.10.1986
Der Orgelpfleger beschreibt den Zustand der Weßniger Orgel als: stark verschmutzt, kein Bestand an Metallpfeifen, Tastatur teilweise zerstört… und empfiehlt die Orgel freizugeben. Die Orgelpfeifen werden auf dem Marktplatz in Belgern verkauft.
1991
1991 nach der Wende wird mit der Sanierung des Turmes begonnen. Treppe, Dachboden und ein Teil des Daches werden repariert.
1992
Der Turm wird mit einer restaurierten Turmkugel bekrönt.
2003
Der Pfarrer des Kirchspiels Belgern, Tobias Krüger, hatte mit engagierten Gemeindemitgliedern die Idee, die Kirche in Weßnig zu einer Radfahrerkirche zu entwickeln. Die Kirche wurde nun die: „1. Deutsche Radfahrerkirche Weßnig“
27.07.2003
Am 27.07.2003, um 10.00 Uhr beginnt für die Dorfkirche in Weßnig eine neue
Zeitrechnung. Mit dem ersten Gottesdienst, welcher durch den Sender MDR Kultur im Rundfunk übertragen wird, nimmt die 1. Deutsche Radfahrerkirche ihren Dienst auf. Die Kirche war an diesem Tag bis auf den letzten Platz gefüllt.
Im Anschluss an den Rundfunkgottesdienst gab es die erste Taufe in der 1. Deutschen Radfahrerkirche. Der Täufling, die am 05.05.2003 geborene Leonie Lehmann.
21.11.2003
Am 21.11.2003 wurde in der Glockengießerei in Lauchhammer eine Bronzeglocke gegossen. Sie trägt die Inschrift: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden“ Die Rippe der Glocke hängt hier in der Kirche.
2004
Die Einweihung der Glocke war im Januar 2004.
28.08.2004
Die erste Hochzeit in der Radfahrerkirche wird am 28.08.2004 gefeiert. Das „Ja-Wort“ gaben sich hier Bärbel Silke Andrea Biermann geb. Lehmann und René Biermann. Eine Hochzeitsbank erinnert an diesen Tag.
2006
Den Zustand der Orgel beurteilt Jiri Kocourek aus Dresden mit, verwahrlost, unspielbar, nur noch eine leere Hülle.
17.01.2007
Der Förderverein „1. Deutsche Radfahrerkirche Weßnig“ wird am 17.01.2007 gegründet.
2007
Im Jahre 2007 wird das Dach des Kirchenschiffes saniert.
10.11.2008
Lisa Riemer, eine Nachfahrin Martin Luthers und Katharina von Bora, hat der Radfahrerkirche, anlässlich des 525. Geburtstags von Martin Luther, eine Linde gespendet und vor der Kirche gepflanzt.
2010/11
Die Kirche wird innen und außen saniert und erhält ihr jetziges Aussehen mit besonderem Scharm.
15.12.2021
Am 15.12.2021 wurde der von Restaurator Ehrhard erneuerte Kanzelaltar präsentiert.
Die Baudezernentin Frau Töpler, Frau Baronius vom Gemeindekirchenrat und Herr Hantschmann als Ehrenamtlicher der Kirche Weßnig, können gemeinsam mit dem Restaurator die fertige Gestaltungsarbeit in Augenschein nehmen.
23.08.2023
Am 23.07.2023 feiert die 1. Deutsche Radfahrerkirche mit einem Gottesdienst und zahlreichen Attraktionen ihr 20. jähriges Bestehen.