Das Pestkreuz wurde nach dem Ende des 30jährigen Krieges (1618 - 1648) gestiftet. Es befindet sich unterhalb der Orgel an der Empore.
Nach dem letzten Wüten der Pest aus dem Jahr 1642 zählte man in der Stadt Belgern laut ihrer Chronik nur noch „3 kleine Kinder und aufs meiste 6 Paar Eheleute“ (laut Festschrift zum Jubiläum der Kirche 1912), da viele Einwohner Belgerns wegen der wiederholten Brandschatzungen durch den schwedischen General Torstenson monatelang die Stadt verlassen hatten und in den benachbarten Wäldern Zuflucht gesucht hatte.
Das Pestkreuz hatte mehrere Funktionen: Es diente zur Erinnerung und Mahnung (1), als Gebetsort (2) und als Symbol der Hoffnung und des Glaubens in schweren Zeiten (3).
1. Es sollte an die verheerenden Auswirkungen der Pest erinnern und als Mahnung dienen, sich vor der Krankheit zu schützen. Das Pestkreuz war ein sichtbares Zeichen für die Vergänglichkeit des Lebens und die Notwendigkeit der Buße und des Gebets.
2. Es diente als Gebetsort. Die Gläubigen versammelten sich unterhalb dieses Kreuzes, um gemeinsam für Schutz vor der Pest zu beten und um die Verstorbenen zu betrauern.
3. Das Pestkreuz sollte den Gläubigen zeigen, dass Gott inmitten des Leidens und der Krankheit gegenwärtig war und Trost und Heilung schenken konnte.